Literaturrecherche und strukturierter Vergleich zu Lösungsansätzen für reproduzierbare wissenschaftliche Ergebnisse
Die Auswertungen einer Nature-Umfrage im Jahr 2016 ergab, dass ca. 70% aller befragten Wissenschaftler bereits einmal das Problem hatten, die Arbeit von Dritten zu reproduzieren. Darüber hinaus hatte ungefähr die Hälfte der befragten Wissenschaftler Probleme, eigene Ergebnisse zu reproduzieren. Wie die Umfrageergebnisse außerdem zeigen, sind fast alle wissenschaftlichen Disziplinen von dem Umstand der “Reproduzierbarkeitskrise” betroffen. Besonders in den empirischen Wissenschaften ist die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen für den wissenschaftlichen Fortschritt essentiell.
Im Laufe des letzen Jahrzehnts hat das Thema verstärkt Aufmerksamkeit bekommen und wurde in den wissenschaftlichen Domänen eingehender untersucht. Die Ansätze zur Identifizierung und Sicherstellung reproduzierbarer Ergebnisse sind hierbei vielfältig und unterschiedlich weit ausgeprägt. Als Beispiel sei das Badging-System der ACM SIGMOD erwähnt: reproduzierbare Veröffentlichungen erhalten je nach Grad der Reproduzierbarkeit ein Abzeichen (“Badge”).
Im Rahmen der Abschlussarbeit soll ein Überblick und strukturierter Vergleich zu Reproduzierbarkeitslösungen in unterschiedlichen wissenschaftlichen Domänen erarbeitet werden. Welche vorhandenen Lösungsansätze gibt es? Inwiefern kann hierbei die Reproduzierbarkeit quantifiziert werden? Inwiefern sind die Lösungsansätze bereits etabliert? Die Auswahl der hierbei untersuchten Disziplinen ist nicht festgelegt, es bieten sich jedoch einige an (Medizin, Psychologie, Informatik, Sozial- oder Geowissenschaften) und sollten mit den Betreuern abgesprochen werden.
Relevante Literatur und Links
ACM SIGMOD 2019 Reproducibility
1,500 scientists lift the lid on reproducibility
Anforderungen
- Disziplinübergreifende Neugier und schnelles Einarbeitungsvermögen in neue Themengebiete
- Spaß am wissenschaftlichen Arbeiten und dem Lesen aktueller, englischer Literatur